Über uns
Über die Ina Böckler Hutwerkstatt:
1923
Das Ina Böckler Hutgeschäft wird in München gegründet. Es befindet sich im Couturehaus Stucki, in der Residenzstrasse. Im 20er-Jahre-Stil werden enganliegende Filzkappen und Helmmodelle im Stil von Fritz Langs Metropolis gefertigt, auch schmale Stirnbänder mit Federn. Wenig später bezieht Frau Böckler einen eigenen Laden in der Perusastrasse. Marlene Dietrich kauft einen cremefarbenen Filzhut im Herrenstil.
1949
Im Krieg ist die Perusastr. 2 völlig ausgebombt. 1949 zaubert Frau Böckler in einigen Behelfsläden aus Resten fantasievolle Faschingshüte. Bälle finden wieder statt. Wer kann, lässt sich komische Kopfbedeckungen kreieren. Die ausgehungerten Nachkriegsmünchnerinnen nutzen jede Gelegenheit zum Feiern.
1950
Frau Böckler bezieht die heutige Theatinerstrasse 35. Es ist ein heller Hutsalon mit dreizehn Meter Schaufensterfront. Eine Wendeltreppe führt hinauf in die Werkstätten, wo 20 Modistinnen für das Theater und das neu aufkommende Fernsehen Kopfbedeckungen anfertigen. Die moderne Münchnerin bestellt bunte Strohglocken aus französischen Strukturgeflechen. Die Schauspielerin Elisabeth Wimmer vom Münchner Residenztheater sagt: “Die bunten Hüte, hinter dem langen Glasschaufenster, sehen aus wie ein Aquarium mit bunten Fischen darin“
1958
Frau Ellen Schuster übernimmt das Hutgeschäft ihrer fast hundertjährigen Mutter. Aus kleinen eckigen Kappen, die schräg am Kopf sitzen, wachsen spitze Samtblätter heraus. Sie fährt regelmäßig nach Paris, um Inspirationen für die neueste Hutmode mitzubringen. Auch kauft sie dort jedes Jahr die schönsten Hutmaterialien ein. Sie werden bis heute verwendet.
1991
Julia Lösch, eine Auszubildende übernimmt den Ina Böckler Hutsalon. Ellen Schuster ist fast neunzig. Riesige geometrische Hüte zu Platinschmuck von Niessing und die Escada-Modenschauen bilden die Grundlage zu ihrer ersten Kollektion. Florenz mit seinen Strohgeflechten löst Paris als Bezugsquelle für Material ab. Thea Gottschalk bestellt einen übergroßen, schwarzen Hut. Ihr Mann Thomas witzelt, dafür müsse man das Ersatzrad aus dem Jeep nehmen.
2005
Der bayerische Kardinal Ratzinger wird Papst Benedikt. Viele Münchnerinnen fahren nach Rom in den Vatikan. Im Atelier entstehen Spitzenkopftücher und Mantillas für die Audienzen. Ob mit klassischer Blütenspitzen oder grafischen Motiven, jedes Tuch ist ein Einzelstück.
2011
Der Ina Böckler Hutladen wird zu einem Werkstattverkauf im 1. Stock umgewandelt. Die Kundinnen können nun sehen, wie die Hüte entstehen und bei der Materialauswahl dabei sein. Federkreationen oder Schleierhüte im Stil von Kate Middleton und Tellerformen entstehen in allen Abstufungen von pink. Hochzeiten werden zum wichtigsten Fest für die Kundinnen.
2023
DIe Hutmacherei Ina Böckler wird 100 Jahre alt. In der Kollektion gibt es viele alte Florentinergeflechte und leichte, bunte Federblüten zu sehen. Im Bayerischen Nationalmuseum wird die Ausstellung "Hauptsache" eröffnet. Es werden Kopfbedeckungen aus der Museumssammlung und viele historische und aktuelle Hüte von Ina Böckler gezeigt.